Phytotherapie

     

    "Alles was die Natur selbst anordnet, ist zu irgendeiner Absicht gut…."

    - Immanuel Kant

     

    Heilpflanzen bei Blasenentzündung

    Leichte Blasenentzündungen (geringe Beschwerden, geringe Keimzahlen) können oft ausschließlich mit Heilpflanzen und Wärme behandelt werden.

     

    Immer gleich Antibiotika geben?

    Antibiotikaresistenz ist eine globale Gesundheitsgefahr (WHO-Bericht)

    Antibiotika sind Medikamente, die zur Behandlung von bakteriellen Infektionen wie Tuberkulose, Blutinfektionen und Lungenentzündung eingesetzt werden. Sie töten die Bakterien oder hindern sie an der Ausbreitung. Antibiotikaresistenzen entstehen, wenn Bakterien sich zum Schutz vor Antibiotika verändern.

    Seit ihrer Entdeckung vor über 70 Jahren sind Antibiotika unsere wichtigste Waffe bei der Behandlung bakterieller Infektionen, einschließlich lebensbedrohlicher Krankenhausinfektionen. Häufig werden sie aber routinemäßig verschrieben und eingenommen, nicht selten in unsachgemäßer Weise.

    Bei einfachen Harnwegsinfektionen ist nicht immer sofort eine Antibiotikagabe gerechtfertigt, schon gar nicht unreflektiert und ohne Bakterien- und Resistenzbestimmung. Vor allem muss nach Ursachen wiederkehrender Infektionen gesucht werden, dies können Harnröhrenengen, lokale Hormonmangelsituationen, gestörte Standortflora, Harnblasenentleerungsstörungen und v.m. sein.

    Wir machen uns immer auf die Suche! Leider sehen wir unsere Patientinnen/Patienten oft erst, wenn schon mehrfach starke Antibiotika gegeben wurden.

     

    Natürliche Antibiotika gegen Blasenentzündung

    Einmal spülen bitte

    Je größer der Durchfluss durch die Blase, umso weniger Gelegenheit haben die Missetäter sich festzusetzen. Da heißt es bei Blasenentzündung mindestens 2 Liter trinken. Die Phytotherapie sorgt dafür, dass Wasser wieder zügig ausgeschieden wird. Das fördert man durch Tees mit entwässernden („harntreibenden“) Wirkstoffen: Birkenblätter, Schachtelhalmkraut, Petersilie, Hauhechelwurzel, Wacholderbeeren, schwarze Johannisbeerblätter, Liebstöckel (nicht bei Nierenentzündung oder Nierenschäden) oder Spargel.

    Neben der harntreibenden Eigenschaft zusätzlich entzündungshemmend wirken Brennnessel, Goldrute oder Orthosiphonblätter.

    Wissenschaftlich bestätigt zeigt ein Kombinationspräparat mit drei speziellen Heilpflanzen effektive Hilfe gegen Harnwegsinfektionen, dieZusammensetzung:Rosmarinblätter, Liebstöckelwurzel und Tausendgüldenkraut.

     

    Die Wirkung der enthaltenen Pflanzen im Einzelnen:

    Rosmarin wird in der Naturheilkunde seit jeher zur Anregung des Gallen- und Harnflusses und zur Entblähung verwendet. Für Rosmarinblätter sind in der Literatur zudem antientzündliche, krampflösende und antibakterielle Effekte belegt. Wirkstoffe aus der Liebstöckelwurzel werden seit langem vor allem wegen ihres harntreibenden und krampflösenden Effekts geschätzt. Tausendgüldenkraut findet wegen seiner harntreibenden, desinfizierenden und entzündungshemmenden Wirkung traditionell bei Erkrankungen des Harntraktes Anwendung.

     

    Good bye, Bakterien: Anheftung an die Blasenwand unterbinden

    Viele Bakterien (wie Escherichia coli und Klebsiella) wehren sich gegen das Ausspülen: sie heften sich an der Blasenwand an und nutzen dabei einen bestimmten Oberflächenbestandteil der Schleimhaut, den Zucker D-Mannose. Wenn man den Zucker isst, gelangt Mannose mit dem Harn in die Blase und blockiert dort die Anheftung der Bakterien. Sie werden samt der Mannose ausgeschieden. Mannose kann man bei akuter und auch chronischer Zystitis verwenden.

     

    Speziell für Männer mit Prostatabeschwerden

    Bei älteren Männern behindert eine Prostatavergrößerung den Harnfluss, der Restharn wird häufig von Bakterien besiedelt. Entzündungen der Blase entstehen in dieser Situation sehr häufig. Hier sind Präparate aus Heilpflanzen wie Sägepalme, Brennnessel und Produkte aus Kürbissamen geeignet. Die anderen Maßnahmen gegen die Blasenentzündung sind aber begleitend sinnvoll.

     

    Immunsystem wieder aufbauen durch Probiotika

    Wir empfehlen unseren Patientinnen/en, die in den letzten Wochen/Monaten eine hochdosierte Antibiotikabehandlung bekommen haben eine Mikroökologische Diagnostik Ihrer Darmflora durchzuführen und ggf. gezielte Schädigungen der Mikroflora probiotisch auszugleichen.

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